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Sheikha Hind bint Hamad Al Thani

Notizen nach einem Gespräch mit Kenda am 13.04.2021

Was will Naadirah von Daniel?

Naadirah ist eine Frau, die Erfahrungen gemacht hat. Bei ihrem Schulaufenthalt in der Schweiz ,bei ihrem Studium in London. Sicherlich hatte sie schon Sex. Zumindest hatte war sie intim mit jemandem. Weil, je strenger die Familie, desto interessanter ist Sex für . Was ist das, warum ist das haram!?! Insofern hat sie diese Erfahrungen als Teenager schon gesucht.
Außerdem ist Naadirah eine Frau, die ihren Körper kennt. Die ein gutes Gefühl zu ihm hat und neugierig ist.
Ihre Motiv Daniel näher kennenzulernen ist also ein anderes.
Naadirah kennt männliche Dominanz schon ihr ganzes Leben lang. Dafür hat sie Strategien entwickelt. Weil ihr Freiheitsgeist jede Lücke und Möglichkeit gesucht hat um sich zu entfalten. Sie hat die Position der Lieblingstochter ihres Vaters ganz bestimmt ausgenutzt für sich. Dieses Leben mit den vielen versteckten Regeln und Unterdrückungen bedeutet, dass sie immer lügen musste. Immer anders erscheinen musste, als sie dachte. Da wird eine ganz große Sehnsucht sein sie selbst sein zu dürfen. Das Bedürfnis, sich selbst zu gehören. To own themself.
Und dazu gehört auch, das sie Lust hat den Spieß einmal umzudrehen. Einen Mann zu dominieren. Dafür sucht sie sich Daniel aus. Sie wird nicht versuchen ihn zu verführen. Die weiblichen Bei ihm ist sie ganz direkt. Da ist sie komplett ehrlich. Und das interessante daran ist, dass Daniel diese Ehrlichkeit gar nicht lesen kann. Die überrascht ihn. Die macht ihn misstrauisch. Die führt dazu, dass er erst recht anzweifelt, ob das stimmt was sie sagt.
Für Naadirah ist das ein Spiel. Aber dann verliebt sie sich in ihn und in die Person die sie in seiner Nähe sein kann. Sie fängt ernsthaft an zu überlegen, wie so ein Leben mit ihm wäre. Sie schneidet sich die Haare ab und ist bereit alles hinter sich zu lassen. In dieser Nacht führen sie ein Gespräch. Und da sagt Daniel, dass er sie beschützen wird. Sich um sie kümmern wird so gut er es eben kann und das macht er ja auch schon für Jenny und Jonathan. Un das ist der Moment wo Naadirah für sich begreift: Mit ihm geht das nicht. Ihr geht es ja darum von niemandem besessen zu sein. Sich selbst zu gehören. Und das sagt sie ihm auch. Und dann verschwindet sie einfach. Und taucht nie wieder auf. Das wäre als Schluss für diese Erzählung sehr gut. Aus Kenda Perspektive, wäre diese Veränderung der Geschichte enorm wichtig. Denn die Frauen die in solchen Umständen leben, für die wäre das ein Hoffnungsschimmer. Ein Zeichen: Ja es ist möglich, es gibt da draußen Frauen die schaffen das.
Aber auch Daniel lernt dazu. Keine Frau möchte, dass er sie beschützt und versorgt. Das will weder Jenny, noch Naadirah. Naadirah verlässt ihn deswegen sogar. Beide Frauen wollen ihn um seiner selbst willen.Für den modernen Mann, der in der Krise steckt, weil er nicht mehr weiß wieviel Männlichkeit heute noch okay ist, ist das auch ein positives Signal. Es geht nicht um die Erfüllung irgendwelcher Rollen, es geht darum man selbst zu sein. Mensch zu sein. Das ist es was Frauen wollen.
Daniel ist in Ordnung so wie er ist. Das lernt er daraus. Und er lernt auch wieder hinzuhören, auf sein Inneres.